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Buchempfehlung – Widerstand und Glaube. Ein Briefwechsel 1957–1959

Ein bisher unbekanntes Briefzeugnis beleuchtet die frühe Rezeption des NS-Widerstands und die Geschichte des Kreisauer Kreises. 1957 schreibt Christian Tröbst, Pfarrer einer württembergischen Gemeinde, angeregt durch die Lektüre von Büchern zum Widerstand gegen das NS-Regime, an Freya von Moltke.

Der daraus entstehende bisher unbekannte Briefwechsel bis ins Jahr 1959 ist ein bedeutendes Zeugnis der frühen Rezeption des deutschen Widerstands. Die beiden Protagonisten umkreisen immer wieder die zentralen Begriffe „Glaube“ und „Widerstand“, während sie Themen wie die Entstehung des Kreisauer Kreises und moralische Dilemmata der Oppositionellen besprechen. Der Briefwechsel enthält auch eine aufschlussreiche Beschreibung von Freya von Moltkes Besuch in Tröbsts Gemeinde 1958 und ihres Vortrags dort vor den Gemeindemitgliedern. Besonders bemerkenswert ist eine von Freya von Moltke verfasste und einem der Briefe beigefügte frühe Abhandlung über die Geschichte des Kreisauer Kreises, in der sie die Hintergründe und Handlungen der an der Verschwörung Beteiligten erläutert. Mit diesem Briefwechsel liegt ein wichtiges Dokument aus einer Zeit vor, in der der Widerstand gegen das NS-Regime keineswegs so anerkannt war, wie er heute ist.

Freya von Moltke und Christian Tröbst: Widerstand und Glaube. Ein Briefwechsel 1957–1959. Herausgegeben von Krzysztof Ruchniewicz und Marek Zybura. Mit einem Grußwort von Helmuth Caspar von Moltke. Erschienen im Wallstein Verlag, Göttingen 2023, 128 S., ISBN: 978-3-83535593-4, 22 Euro.